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Kronen Zeitung

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DAS WAR RICHTIG KNAPP!

Kult-Teamgoalie Konsel überstand zwei schwere OPs

Norman Schenz

Der Fußball war immer seine Leidenschaft. Jetzt, Jahre nach seiner aktiven Karriere, leidet Österreichs Teamtorhüter-Legende Michael Konsel am Raubbau, den er an seinem Körper betrieben hat. Bereuen tut er aber nichts. Und das, obwohl er sich vor ein paar Tagen neuerlich einer schweren akuten OP unterziehen lassen musste. 


Mit seinem Einsatz und seinem Enthusiasmus begeistert und begleitet Michael Konsel viele Generationen von Fußball-Fans. Denn auch nach seiner aktiven Karriere hat Österreichs Teamtorhüter der Jahre 1985 bis 1998 unzählige Fans, die er mit seiner Expertise, Schmäh und viel Empathie erreicht. Und genau eben die sind es, die derzeit in großer Sorge um unseren „Kult 1er“ sind. 

Unerträgliche Schmerzen
Erst just zu seinem Geburtstag (am 6. März wurde er heuer 63 Jahre alt) musste er sich im Innsbrucker Sanatorium Kettenbrücke einer Lenden-Operation unterziehen lassen. Der Grund: nahezu unerträgliche Schmerzen im Rücken. „Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber vor dieser Operation habe ich mich schon ein wenig gefürchtet, weil es war ein großer Eingriff“, sagte uns Konsel, als alles überstanden war. Und weiter: „Ich hatte jahrelang diese Schmerzen – das habe ich wohl meinen ganzen Torhüter-Paraden zu verdanken!“ Und noch mehr, denn vor kurzem wurde es schlimmer. Das lag aber nicht an dem Eingriff, sondern etwas anderes machte sich nun bemerkbar.

Bild: Privat

Bild: Privat

„Diesmal waren die Schmerzen noch schlimmer, als sie davor waren. Ehrlich, es gab Momente, in denen ich mit Tränen in den Augen wirklich nicht mehr weiter wusste, weil es einfach unerträglich war“, erzählt er jetzt, als die „Krone“ ihn am Sonntag erreicht. Das ist zum Glück einen Tag, nachdem er das Spital und nach einer weiteren schweren, akuten OP verlassen durfte.

21 Jahre alte Hüftprothese „zerlegte“ sich
Als das Leiden immer größer wurde, begab sich Konsel neuerlich nach Innsbruck, wo man sich den Patienten nochmals genauer ansehen wollte. Doch die starken Beschwerden rührten nicht von dem Eingriff im März. Also mussten neuerliche Untersuchungen her, bis man in Krems nach einer Odyssee der Schmerzen, begleitet von permanenter Angst davor, was sein könnte, fündig wurde. Und wieder war es der Spitzensport, der seine Nachwirkungen zeigte, wie sich dann herausstellte: „Ich habe vor 21 Jahren eine Hüftprothese bekommen“, öffnet Konsel uns seine Krankenakte, „Und wie sich bei den Untersuchungen herausstellte, war die Pfanne verdreht, alles war verschoben, drückte auf Muskeln und mit einer falschen Bewegung hätte es wirklich schwerwiegende Folgen für mich haben können. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können!“

"Ich habe immer viel von mir gegeben, vielleicht auch durch Mehr-Einsatz ein paar Defizite überspielt, aber nein, ich bereue gar nichts davon!"Michael Konsel über die Nachwirkungen des Spitzensportsfan.at quote icon

Nachdem der prominente Patient zuletzt nicht mehr gehen konnte und in Anbetracht des Schweregrades der Blessur, wurde Konsel akut behandelt und sofort operiert. „Es ist alles gut verlaufen und ich bin dem behandelnden Professor Dammerer und seinem Team von Herzen dankbar“, sagt er der „Krone“, „Überhaupt muss man das ganze System in Österreich loben, denn unsere Ärzte, das Krankenhauspersonal und alle anderen leisten Unmenschliches, weil sie haben so viel zu tun und legen dann bei Fällen wie meinem auch noch so viel Empathie an den Tag!“

Aussage eines wahren Champions
Der Niederösterreicher hofft, dass der Spuk nun ein Ende hat. „Ich habe zwar noch immer Schmerzen, aber die sind jetzt von der Operation. Darüber hinaus möchte ich auch noch sagen, dass ich mir sehr wohl darüber bewusst bin, dass es weitaus schwerere Fälle, als meinen gibt“, so Konsel, der mit dieser Aussage beweist, dass er ein wahrer Champion ist, der es nicht will, dass man ihn in den Mittelpunkt rückt. Sondern der an seine Mitmenschen denkt.

Die hat er jahrzehntelang mit seinem Einsatz im Sport begeistert und unterhalten. Auch wenn er jetzt die Konsequenzen von damals spürt. Hand aufs Herz: Bereut er es? „Ich habe immer viel von mir gegeben, vielleicht auch durch Mehr-Einsatz ein paar Defizite überspielt, aber nein, ich bereue gar nichts davon, weil von den Menschen und den Fans kommt bis heute noch immer so viel zurück. Und dafür bin ich dankbar!“


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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